Ein Wetterbericht 

Wie sagt man immer so schön? „Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlecht angepasste Kleidung“. Und ist das nördlichste Bundesland nicht für sein reizendes Klima – oder war es eher Reizklima – bekannt? Wie auch immer. 

Freitag 

Treffen um 10 Uhr, bewölkt und klirrend kalt - die Frisur sitzt 

Zum Aufbau trafen wir uns warm angeplünnt zu einer wirklich christlichen Uhrzeit in der noch tief schlummernden Wiesengrundhalle. Unsere Chefin hatte den Hallenplan fest im Griff und hielt uns so auf Trab, dass den fleißigen Helfern auch nicht lange kalt war. Die ersten Reihen standen schnell und wurden mit Pappen und Einstreu bestückt. Die Küchencrew richtete sich ein und begann mit den Vorbereitungen der Verpflegung. Gut versteckte Lichtschalter wurden gefunden und auch Zeltstangen, die verloren schienen. 

Gegen Mittag, die Sonne kommt raus - kurzer Schockmoment 

Neben guter Organisation ist auch eine ordentliche Verpflegung der Crew wichtig, um die Stimmung der Truppe zu halten. Hierzu zählt als einer der Grundpfeiler auf jeden Fall eine ordentliche Tasse Kaffee. Unser Landesverband verfügt über einen wunderbaren Profi-Mengenbrüher, der leider ganz unfabelhaft streikte. Glücklicherweise hatten wir einen frischen Landmaschinenmechaniker-Gesellen, ein Mobiltelefon und den Telefonjoker in der Hinterhand. 20 Minuten, ein aufgeschraubtes Gehäuse und einen leichten Stromschlag (man muss halt erst den Stecker ziehen) später lief das ersehnte heiße, schwarze Glücksgebräu in die Kanne. Auch Frikadellen und Bockwurst wurden gereicht. 

Früher Nachmittag, Nieselregen - Ankunft der ersten Weitgereisten 

Großes Hallo gab es, als die ersten Aussteller aus den weiter entfernten Landesverbänden eintrafen. Neben der großen Freude sich wiederzusehen, steht ein Fakt unumstößlich fest – viele Hände, schnelles Ende. So ging es mit voranschreiten des Tages auch stetig schneller mit dem Aufbau. 

Später am Nachmittag, Eisregen – Ständchen im Stehen 

Zwischen Einkäfigen, Beschilderung aufhängen und Tombola sortieren kam der Geburtstag von Marco Döppenschmidt (1. Vositzender LV Hessen) natürlich nicht zu kurz. Tanja Jedtberg (unser Häuptling) hatte eine Torte besorgt. Die Überraschung war geglückt und Marco ertrug unser Ständchen auch tapfer. 

Samstag 

Sonne schläft noch, a*schkalt – Leben in der Bude 

Am ersten Tag der Ausstellung trafen in aller herrgottsfrühe die Aussteller ein, die noch nicht am Vorabend eingekäfigt hatten. Es war ein Wuseln, wie in einem Bienenstock. Jeder war in seinem persönlichen „Tunnelmodus“ und hochkonzentriert. An allen Ecken wurde sich begrüßt, (nach der Coronazeit) endlich wieder kräftig geknuddelt und die Schweinchen bekamen den letzten Schliff. 

Sonne nun wach, trotzdem kalt – let the show begin!  

Zur Begrüßung schien die Sonne d
urch die Fenster der Wiesengrundhalle. Richter und sitzende Helfer mummelten sich in Wolldecken ein und los ging es. Antragen, richten, Rücksprachen, Besucher strömten in die Halle, die Teams in der Kantine, in der Tombolaecke und beim Tierverkauf rotierten, was das Zeug hält. Trotzdem kam der Spaß nicht zu kurz. Immer nen flotten Spruch auf den Lippen, befreundete Züchter und Liebhaber begrüßend flog der erste Ausstellungstag nur so an uns vorbei. 

Wie spät ist es eigentlich? „Schnonne“ – Samstag eben 

Vor allem eines ist so ein Ausstellungssamstag: zu kurz. Es passiert so viel und die Stunden fliegen nur an einem vorbei. Nicht umsonst rate ich Liebhabern, die einen auf nen Klönschnack treffen wollen eher, den Sonntag dafür zu nutzen. Da werden Tiere aus den Buchten geholt und dem Richter vorgestellt, manche auch mehrfach, Wiedersehen gefeiert, die Gewerbestände inspiziert und belagert, Kontrollgänge zum Tierwohl gemacht und dokumentiert… So manch ein Puls ging schneller, wenn man aus dem Augenwinkel bemerkte, dass sein Tier gerade nicht in seinem Käfig saß und damit wohl höchstwahrscheinlich auf dem Richtertisch saß. Das geschäftige Treiben in der schönen Wiesengrundhalle brachte wohl auch Frau Holle etwas aus dem Tritt. Während, die Sonne im Rücken, die Helfer im Tierverkauf vor sich hin schwitzten, kamen die Süchtigen von ihren sehr kurzen Pausen meist mit einem leichten Schneefilm in den Haaren fröstelnd wieder herein. Viel zu schnell wurde es Abend, die Besucher gingen, die Aussteller versorgten ihre Tiere und fuhren sich vor dem Züchterabend noch frisch machen.

sternenklare Nacht, überfrierende Nässe – Gewinne, Gewinne, Gewinne 

Der Züchterabend war eine runde Sache und damit meine ich nicht nur die Form der festlich gedeckten Tische in diesem bezaubernden Saal. Hexe Walpurga tauchte schon vor dem Essen auf und amüsierte uns mit ihrer einzigartigen Art. Das Schnitzelbüffet war sehr lecker und reichhaltig. Im Anschluss gab es eine gewohnt kurzweilige Siegerehrung unter der Leitung von Tanja Jedtberg (1. Vorsitzende LV SH), Carmen Kessel (Ausstellungsleitung) und Andreas Reinert (A-Preisrichter und seit vielen Jahren im Moderatoren-Abo gebucht ;)). Ergreifend war der Moment, als Tanja sich nach 10 Jahren als erste Vorsitzende verabschiedete. Mit Pipi in den Augen und einem Kloß im Hals bedankte sie sich für die schöne Zeit und versprach, auch weiterhin unterstützend tätig zu sein. Dieser Gänsehautmoment wurde mit Standing Ovations gekrönt und verursacht rückblickend immer noch einen kribbeligen Schauer. 

Sonntag 

Nicht ganz so früh, Sonnenschein – ruhigere Kugel 

Nachdem die Tiere versorgt waren, kamen die Besucher. Es wurde gefachsimpelt, Kontakte geknüpft und gepflegt, E-Mail-Adressen ausgetauscht und Gegenbesuche in anderen Landesverbänden vereinbart. Im Gegensatz zum Samstag war einmal Zeit sich ausgiebig mit seinen Züchterfreunden zu unterhalten, an denen man am Vortag nur so vorbeigerauscht ist. Das eine oder andere Meerschwein wechselte den Besitzer und die Transportbox. 

Später am Tag, Nieselregen – sind noch Mini-Donuts da? 

So viele Geburtstagskinder an einem Schauwochenende habe ich persönlich noch nicht erlebt. Nachdem wir am Freitag schon einen Schlüpftag feiern konnten, hatten am Sonntag gleich zwei junge Frauen ihren Ehrentag. Es gab kleine Aufmerksamkeiten und hausgemachte Leckereien. So gestärkt konnte der Abbau gerockt werden. Und es lief wie am Schnürchen. Alle halfen engagiert mit und so konnten wir in kürzester Zeit die Halle wieder besenrein übergeben. Und auch Frau Holle meinte es gut mit uns. Zum Autos beladen und auch für die Heimfahrt bescherte sie uns Plustemperaturen und ein trockenes Fell. Auch wenn sie zwischendrin immer mal wieder zeigen wollte, dass sie auch Schneeregen und Hagelschauer im Repertoire hat. In diesen Momenten haben wir uns gefreut, dass Häuser von innen hohl sind und wir nicht zwingend vor die Tür mussten. 

Abschließend kann man sagen, dass es wieder mal ein grandioses Event unter Freunden war. Die Stimmung war prima und gegen Kälte kann man sich anziehen. Es ist doch schön, dass das einzige durchwachsene an diesem Meerschweinchenwochenende das Wetter war. So soll es sein. 

 Und natürlich wollen wir an dieser Stelle nicht vergessen, dass es ja auch noch ein paar ZDF’s zu der Ausstellung geben soll, daher kommen nun noch kurz die Statistik-Werte für die Interessierten und die „Ich lese alles zu Ende“-Menschen: 

Von den 329 gemeldeten Tiere sollten 10 nach dem Liebhaber-Standard bewertet werden, 16 Tiere wurden in noch nicht anerkannten Farb-Kombinationen gezeigt. Die übrigen Rassetiere deckten alle 13 anerkannten Rassen ab, es konnten sogar 34 Unterklassen gebildet werden. Die größte Hauptklasse waren die Glatthaar, mit 101 gemeldeten Tieren, hier hatte die Ausstellungsleitung sogar festgelegt, dass die ersten fünf Plätze vergeben werden sollten. In den anderen großen Hauptklassen wurden auch stellenweise vier Plätze prämiert. Aber hier die Übersicht: 

Hauptklasse Glatthaar: 

1. VDA Landora „Classical Spectacular“ in Schwarz-Rot-Solidagouti von Henrik von der Ahe 

2. Kiss Kiss „El Niño/Maja's“ in Slate Blue vom Kombinat van Dijk/Schop 

3. Lovely „El Niño/Maja's“ in Gold rote Augen vom Kombinat van Dijk/Schop 

4. Vinola „Tinas-Meeries“ in Weiß California Schwarz von Tina Pelz 

5. Liverpool „El Niño/Maja's“ in Weiß dunkle Augen vom Kombinat van Dijk/Schop 

Hauptklasse Crested: 

1. Jinkx „El Niño/Maja's“, Engl. Crested in Weiß dunkle Augen vom Kombinat van Dijk/Schop 

2. VDA Xyro „Classical Spectacular“, Engl. Crested in Schokolade-Weiß-Agouti von Henrik von der Ahe 

3. Zelda „aus Geisenhausen“, Engl. Crested in Schwarz-Weiß von Marco Döppenschmidt 

4. Rhose „vom Erdbeerfeld“, Am. Crested in Schwarz von Katharina Kull 

Hauptklasse Rosette: 

1. FiFaFo „El Niño/Maja's“ in Schimmel Schwarz-Rot vom Kombinat van Dijk/Schop 

2. Zonne „El Niño/Maja's“ in Rot vom Kombinat van Dijk/Schop 

3. Calypso „Sauenland“ in Brindle Schwarz-Rot von Alexandra Fey-Niedenführ 

4. Parel „El Niño/Maja's“ in Rot vom Kombinat van Dijk/Schop 

Hauptklasse Rex: 

1. Dagubert „Rettungsrexe“ in Creme dunkle Augen von Karen Alisch 

2. Noby „Rettungsrexe“ in Buff dunkle Augen von Karen Alisch 

3. Idor Gogador „vom Olfener Land“ in Gold dunkle Augen von Elisabeth Preuß 

4. Karlson „vom Norfbach“ in Schwarz-Rot-Solidagouti-Rot-Weiß von Gaby Demming 

Hauptklasse US-Teddy: 

1. Paprika Edelsüß „Glücksschweinchen aus Oberbüssau“ in Rot-Weiß von Carmen Kessel 

2. Scully „Hohner Schweinemeerchen“ in Slate Blue-Gold-Weiß von Meike Fey 

3. MinzBarbie „Glücksschweinchen aus Oberbüssau“ in Schokolade-Creme-Weiß von Carmen Kessel 

4. RumKugel „Glücksschweinchen aus Oberbüssau“ in Schokolade von Carmen Kessel 

Hauptklasse Schweizer Teddy: 

1. Edelweiß „von den kleinen Monstern“ in Schwarz von Maike Marquardt 

2. Hamlet „von der Eichenhütte“ in Schwarz-Weiß-Agouti von Tanja Jedtberg 

Hauptklasse Sheltie: 

1. Lakshmi „a.d. Stachbeersiedlung“ in Schwarz-Rot-Weiß von Jutta Brockmann-Kursch 

2. MetalMatrose „von der Priesorther Feste“ in Rot-Weiß von Sonja Scherhans-Rathje 

Hauptklasse Coronet: 

1. Etepetete „a.d. Stachbeersiedlung“ in Schwarz-Rot-Weiß von Jutta Brockmann-Kursch 

Hauptklasse Peruaner: 

1. Eddi „A Capella‘s“ in Schwarz von Katrin Schneider 

2. Gitti „vom Kalbachtal“ in Schokolade-Buff-Weiß von Marco Döppenschmidt 

Hauptklasse Texel: 

1. Lolita „El Niño/Maja's“ in Schwarz-Weiß vom Kombinat van Dijk/Schop 

2. Terrorfett „von der Priesorther Feste“ in Rot-Weiß von Sonja Scherhans-Rathje 

3. Herzbube „von Enricos Sternchen“ in Schwarz-Rot-Weiß von Sonja Scherhans-Rathje 

Hauptklasse Merino: 

1. Hokus Pokus „vom kleinen Olymp“ in Schwarz-Rot-Agouti-Rot-Weiß von Isabelle Olthuis 

Hauptklasse Alpaka: 

1. Fruchtzwerg „A Capella‘s“ in Schwarz von Katrin Schneider 

2. Stars & Stripes „El Niño/Maja's“ in Schwarz-Weiß vom Kombinat van Dijk/Schop 

Folgende Sonderpreise wurden zusätzlich von verliehen: 

Best-in-Show Liebhaber: 

1. Quietscheentchen „Garbeker Schweinchen“, Schweizer Teddy in Schwarz-Weiß-Agouti von Tanja Jedtberg 

2. Bonifatius „von der Priesorther Feste“, Glatthaar in Weiß rote Augen von Sonja Scherhans-Rathje 

3. Guido „Glücksschweinchen aus Oberbüssau“, US-Teddy in Schimmel Schokolade-Gold von Tanja Jedtberg 

Beste Kollektion: 

1. Rosetten in Rot, Kombinat van Dijk/Schop, 4x HV 

2. Glatthaar in Schwarz, Susan Lindgaard, 4x HV 

3. Glatthaar in Holländer Ror, Annika Lucie Appeldorn, 4x HV 

Landesmeister Schleswig-Holstein: 

Annika Lucie Appeldorn, 5x HV 

Bester Aussteller: 

1. Kombinat van Dijk/Schop, 57 Pkt., 19x HV 

2. Annika Lucie Appeldorn, 44,5 Pkt., 13x HV, 5x SG, 1x G 

3. Henrik von der Ahe, 44 Pkt., 13x HV, 5x SG 

Best of Schleswig-Holstein 

1. Paprika Edelsüß „Glücksschweinchen aus Oberbüssau“, US-Teddy in Rot-Weiß von Carmen Kessel 

2. Rhose „vom Erdbeerfeld“, Am. Crested in Schwarz von Katharina Kull 

3. Scully „Hohner Schweinemeerchen“, US-Teddy in Slate Blue-Gold-Weiß von Meike Fey 

Und am Ende warteten nur noch die drei größten Preise auf die neuen Besitzer. Welcher würden die drei besten Tiere der Show sein? Die Glückwünsche gehen an: 

Platz 1: 

VDA Landora „Classical Spectacular“, Glatthaar in Schwarz-Rot-Solidagouti von Henrik von der Ahe 

Platz 2: 

Dagubert „Rettungsrexe“, Rex in Creme dunkle Augen von Karen Alisch 

Platz 3: 

Paprika Edelsüß „Glücksschweinchen aus Oberbüssau“, US-Teddy in Rot-Weiß von Carmen Kessel 

Der Landesverband Schleswig-Holstein gratuliert auch hier noch einmal allen Preisträgern sehr herzlich und freut sich schon auf ein Wiedersehen in Kellinghusen im Jahr 2024, wenn unsere 29. Landesverbandsausstellung voraussichtlich am 24./25. Februar 2024 wieder in der Wiesengrundhalle stattfinden wird.